Montag, 24. Oktober 2011

Retrospektive: Landhotel Reber´s Pflug


Jetzt ist die Zeit in der die Prüfungen vorbei sind und die Spannung fällt bei denen ab die geprüft wurden. Dann ist es zeit sich zu entspannen und den wirklich wichtigen Dingen im leben zu widmen - also dem guten essen und trinken. 
In diesem Herbst bin ich in der glücklichen Lage nicht zu den (leid) geprüften zu gehören aber trotzdem ein schönes Wochenende mit sehr gutem essen und wirklich guten deutschen weinen genießen zu können. 

Uns hat es letztes Wochenende nach Schwäbisch Hall ins Landhotel Rebers Pflug gezogen. Dort führt Hans-Harald Reber, Mitglied bei den Jeune Restaurateur d'Europe, in der Küche das Kommando. Die unaufgeregte Atmosphäre und ein wirklich sehr schön gestalteter Restaurantbereich unterstreichen das hier mit hohem Anspruch gekocht wird. 
Am ersten Abend gab's ein klasse 3-Gänge Menü. Vorweg gab's einen netten Gruß aus der Küche: Roter Thunfisch auf Bulgursalat und eine tolle Papaya-Karottensuppe mit Kokosschaum - ein wirklich gelungener Einstieg! Besonders die Suppe war sehr gelungen - fein abgeschmeckt und die Kombination der 3 Aromen war wirklich ein guter Auftakt für die noch folgenden 3 Gänge:

1. Gang
Zweierlei von der Lachsforelle auf gelber Beete und eingelegtem Rettich
Hier ist besonders das Tartar zu erwähnen das für mich eines der Highlights am Wochenende war. Sehr
Mild abgeschmeckt aber eben nicht Charakterlos und ein toller Einstieg ins Menü

2. Gang
Rücken vom Münsinger Lamm in der Kräuter-Tomatenkruste an Rosmarinjus mit zweierlei Fenchel und Parmesan Grießschnitte
Ich muss sagen, dazu gibts nicht viel zu sagen - wirklich lecker und für mich das nahezu perfekte Lammgericht. Die Kombination der Kruste mit dem super gegarten Lamm - einfach sehr lecker.

3. Gang 
Das beste von Schokolade, Zwetschgen und Zimtblüte
Ich bin - um ehrlich zu sein kein großer Fan von Deserts. Aber ich kann mich nicht beklagen. Aber mehr auch nicht. 

Der Nächste Tag war geprägt von der Vorfreude auf das anstehende 4-Gänge Menü am Abend. Aber nur kurz ein paar Worte zur Stadt Schwäbisch Hall (das hier soll ja kein Reise Blog sein...). Schwäbisch Hall ist wirklich einen Besuch wert. Das Mittelalterliche Städtchen läd zum durch die Gassen bummeln gerade zu ein. Man erkennt an jeder Ecke welch großer Reichtum hier in der Blütezeit angesammelt wurde. Egal ob Kornhaus, die Kirche St. Michael oder die Kocher-Front alles sehenswert. 
Für mich persönlich war der Samstägliche Wochenmarkt ein besonderes Highlight. Hier wurde alles angeboten was mir Appetit macht. Ziegenkäse vom Zick de Hohenlohe, Lammfleisch, Forellen aus der Region, Honig und allerlei Obst&Gemüse. 

Am Abend hat uns dann das 4-Gang Genießermenü erwartet. 

Auch hier war der Gruß aus der Küche ein wirklicher Genuss. Eine kleine Sülze vom Ochsenschwanz und eine lauwarme Ochsenschwanz Essenz. 

Das darauf folgende 4-Gang Menü war eine Mischung verschiedener toller Gerichte

1. Gang
Schnitte von der Périgord-Gänselber mit Charentais-Melone und Mandelbrioche
Ich bin eigentlich ein Fan von Leber, besonders Gänseleber, aber dieser Schnitte konnte ich nicht wirklich viel abgewinnen. Zu Kompakt und - wenn man so will - zuviel des guten. Die Melone hingegen war ein Traum, eine herrliche süße die sich um ehrlich zu sein gut mit der Leber verstanden hat. Auch die Brioche war  klasse. Locker, leicht und gut gemacht. Aber wie man schon erahnt - die Vorspeise war nicht ganz mein Fall. 

2. Gang
Bretonischer Steinbutt mit Seeigelschaum auf Safranchalotten, Blattspinat und geschmolzenen Tomaten
Ein herrlicher Gang! Und ich finde das bedarf auch keiner großen Worte - die Zutaten sprechen für sich. Ein nahezu unfassbar guter Fisch, perfekt gegart und fantastischen Zutaten machen diesen Gang zu einem der besten Fischgerichte die ich bisher gegessen habe. 

3. Gang 
Das Beste vom Hohenloher Täubchen und Reh auf Wirsing mit eingemachten Mosbeeren und Steinpilz-Cannelloni
Auch hier waren es wieder Zutaten von erlesener Qualität kombiniert und mit viel Know-How zubereitet. Die Taube perfekt gebraten (also eher Rot als Rosa...), das Reh in einer leckeren Soße geschmort. Was bleibt dazu noch groß zu sagen - ach ja: ein Überflüssiges Steinpilz-Cannelloni. Warum mag man da fragen. Für meinen Geschmack war hier das Verhältnis von Teig zu Füllung einfach nicht richtig. Zuviel Teig und dadurch zuwenig Geschmack vom Steinpilz. 

4. Gang 
Variation von Cassis, Mohn und eingelegten Feigen
Wie gesagt ich bin kein Fan von Desserts, aber das Dessert war lecker. Eine Cassis-Mohn Schnitte, ein Cassis Eis und leckere Feigen. 

Vielleicht ein Wort zu den Weinen die die Menüs begleitet haben. Wir haben uns für mehr oder minder Regionale Weine entschieden. Ein Riesling aus Franken (leider ist mir das Gut entgangen) und der 2009er  Vison Cuveé vom Weingut Dautel in Bönngheim. Gute Begleiter zu beiden Menüs, aber eben nur Begleiter. Beim nächsten Besuch der RebellenMutter werde ich mir wohl noch ein paar Flaschen davon zulegen und dann hier berichten. 

Das Wochenende hat sich also alles in allem wirklich gelohnt, das Hotel toll, das Essen noch besser und ein Frühstücksbuffet das es in sich hatte! Wer also Zeit und Geld hat - dem lege ich ein Besuch dort ans Herz!

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